So kannst du schonend Wolle waschen
Du stehst vor der ersten Wäsche deines Wollpullovers oder deiner Stricksocken und bist dir unsicher, wie du vorgehen sollst? Mohair, Alpaka, Merino, Kaschmir oder reine Schurwolle zu waschen ist grundsätzlich etwas komplizierter als das Waschen von Kleidung aus Baumwolle und Acryl.
Doch keine Sorge, wir erklären dir hier, worauf du grundsätzlich beim Wolle waschen achten solltest, damit du an deinen Wollprojekten noch lange Freude hast.
Wolle - Handwäsche Schritt für Schritt erklärt
Natürliche Wolle ist nicht nur sensibel und pflegebedürftig, sondern hat auch viele Vorteile. Neben ihren offensichtlichen wärmenden und kuschelweichen Eigenschaften ist sie zum Beispiel geruchshemmend und antibakteriell. In vielen Fällen ist es also völlig ausreichend, Wolle gut auszulüften, anstatt sie zu waschen.
Wenn das Lüften allein allerdings nicht genug ist, solltest du Wolle auf schonende Weise mit handwarmem Wasser und Wollwaschmittel reinigen. Am besten gehst du folgendermaßen vor:
1. Wähle die richtige Temperatur und das richtige Waschmittel.
Damit die Wolle nicht einläuft, sollte das Wasser niemals heißer als 30°C sein. Das kannst du mit einem Thermometer überprüfen. Fülle das Wasser in eine saubere Schüssel, in ein Waschbecken oder in die Badewanne. Dann fügst du das Wollwaschmittel (z.B. Eucalan) hinzu.
Achte darauf, dich an die Mengenangabe auf der Verpackung zu halten und gehe sparsam mit dem Wollwaschmittel um. Löse es durch leichtes Kreisen im Wasser auf.
2. Jetzt kannst du die Wolle waschen.
Lege deine Wollkleidung in das Wasser und bewege sie vorsichtig hin und her. Wichtig ist, dass du Flecken nicht durch Rubbeln entfernst, sondern den Schmutz allein durch die Bewegung im Wasser löst. Nach ungefähr 3-4 Minuten sollte alles sauber sein.
3. Spüle die Wolle klar nach.
Dazu ersetzt du das Spülwasser durch klares Wasser. Lege das Kleidungsstück in das Wasser und entferne durch kreisende Bewegung das Waschmittel. Wiederhole diesen Vorgang so oft, bis keine Rückstände mehr zu sehen sind.
4. Trockne die Kleidung vorsichtig.
Nach dem Waschen legst du dein Kleidungsstück am besten in ein dickes Frottierhandtuch und drückst das Wasser vorsichtig aus. Vermeide es auch hier, die Kleidung zu rubbeln oder auszuwringen.
Jetzt legst du deine Wollkleidung mit dem Handtuch auf einer Unterlage aus und bringst es vorsichtig in Form. Ideal ist zum Beispiel ein Wäscheständer – vermeide aber direkte Sonneneinstrahlung.
Und schon bist du fertig! Übrigens: das Wort „Handwäsche“ musst du nicht allzu wörtlich nehmen. Damit ist vor allem gemeint, dass die Temperatur gleichmäßig niedrig bleiben soll, wenn du Wolle waschen willst und deine Wolle in der Waschmaschine nicht geschleudert wird.
Die meisten Waschmaschinen haben ein besonders schonendes Wollwasch- oder Handwasch-Programm mit einer niedrigen Temperatur ohne Schleudergang. Manch einer behauptet sogar, dass Wollwaschgänge noch schonender sind als die eigentliche Handwäsche. Achte hierbei aber darauf, die Trommel höchstens halb voll zu laden.
Wenn du nur ein einzelnes Teil waschen möchtest, ist es kosten- und energieschonender, die „traditionelle“ Handwäsche durchzuführen, die wir oben Schritt für Schritt erklärt haben.
Tipp: Wenn du gerade kein Wollwaschmittel zu Hause hast, kannst du zum Wolle waschen auch mildes Shampoo ohne Duftstoffe verwenden.
Wolle richtig waschen: Hausmittel und Produkte
Egal, ob du die Wolle per Hand oder in der Maschine wäschst, vermeide es unbedingt, ein herkömmliches Color- oder Vollwaschmittel zu verwenden. Diese Waschmittel enthalten teilweise Bleiche und spezielle Enzyme, die auf die natürlichen Wollfasern – im Gegensatz zu den pflanzlichen oder synthetischen Fasern – aggressiv reagieren und sie schlimmstenfalls sogar zerstören. Die Folgen sind, dass die Wolle aufquillt, die Form verliert, verfilzt und sich kleine Knötchen bilden – auch als Pilling bekannt.
Probiere es stattdessen mit einer dieser Methoden:
1. Wolle einfrieren
Indem du Strickprojekte einfrierst, kannst du groben Schmutz abkratzen und die Wolle gleichzeitig wieder geschmeidiger machen. Die Wäsche kannst du so umgehen.
2. Wolle mit Essig waschen
Ein altbewährtes und natürliches Hausmittel gegen verfilzte Wolle ist ein Schuss Essigessenz mit ins Wasser zu geben. Zum Beispiel Mohairwolle wird auf diese Weise schnell wieder flauschig. Zusätzlich frischt der Essig auch die Farbe der Wolle auf.
3. Spezielles Wollwaschmittel verwenden
Wasche Wolle so selten wie möglich. Sollte sich das Waschen nicht vermeiden lassen, verwende bitte nur ein spezielles Wollwaschmittel.
Tipp: Bei uns findest du extra zur Wollpflege Eucalan, ein hochwertiges Wollwaschmittel mit niedrigem pH-Wert, das deine Lieblingskleidungsstücke schonend reinigt und auf die Bedürfnisse der Wolle abgestimmt ist. Das enthaltene Wollwachs Lanolin macht die Wolle besonders geschmeidig und schützt die Fasern.
Die Wollpflege nach der Wäsche
Auf den Banderolen deiner Wolle sind wichtige Pflegehinweise angegeben, die du dir unbedingt notieren solltest, z.B. auf unseren praktischen Maschenprobe-Etiketten
Grundsätzlich kannst du dir dazu Folgendes merken: Reine (Schur-)Wolle solltest du nur mit der Hand waschen, nicht in den Trockner legen, auf gar keinen Fall bleichen und - falls notwendig - nur mit geringer Hitze bügeln. Neben Hitze vertragen die empfindlichen Wollfasern auch keine mechanische Belastung. Das heißt, du solltest die Wolle niemals auswringen, schleudern oder zum Trocknen aufhängen. Lege sie stattdessen auf einem Handtuch aus und ziehe sie vorsichtig in Form.
- Spannen. Sobald du dein Projekt fertig gestrickt oder gehäkelt hast, solltest du es befeuchten und spannen (auch als Blocking bekannt).
- Schutz vor Schädlingen. Eukalyptus und Lavendel sind natürliche Abwehrmittel gegen Motten. Greife deshalb auf Wollwaschmittel mit diesen Gerüchen zurück, um deine Projekte vor ihnen zu schützen. Doch Vorsicht: ätherische Öle sind für Babykleidung nicht geeignet, weil sie sehr empfindlich darauf reagieren.
- Lagerung. Wenn du deine Wollwäsche für ein paar Monate verstauen möchtest, lege sie am besten gefaltet an einen dunklen, trockenen Ort. Wenn du zum Beispiel einen Wollpullover aufhängst, riskierst du, dass er sich mit der Zeit stretcht und verformt.
Unser Top Tipp ist es, die Pflegesymbole auf deinem verwendeten Garn genau zu verstehen und zu befolgen. Rechts findest du eine Übersicht.
Übrigens: Schurwolle, gerade wenn es sich um strapazierfähige Sockenwolle handelt, ist häufig mit "Superwash" ausgerüstet. Dabei handelt es sich um ein chemisches Verfahren, das erst die Fasern aufspaltet und sie anschließend mit einem chlorhaltigen, synthetischen Harz versiegelt. Auf diese Weise wird die Wolle sehr robust, filzfrei und pflegeleicht. Du kannst sie zur Reinigung problemlos in die Waschmaschine oder manchmal sogar in den Trockner legen. Die Sache ist allerdings: Superwash ist für die Umwelt nicht ganz unbedenklich. Wenn du dich für eine umweltfreundliche, chlorfreie Superwash-Alternative interessierst, empfehlen wir dir Austermann Wolle, die mit dem ökologischen EXP-Verfahren ausgerüstet wurde.
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Pflegeetiketten zum Beschriften - In 3 verschiedenen Designs
Du verschenkst gerne deine selbstgestrickten oder -gehäkelten Sachen an deine Liebsten? Dann sind die Pflegeetiketten zum Beschriften genau das Richtige für dich. Du kannst alle wichtigen Pflegehinweise darauf festhalten und jeder wird direkt wissen, wie das Handarbeitsstück zu pflegen ist.
TIPP: Die Pflegesymbole kannst du einfach von der Banderole der Wolle abschreiben und wenn du nicht mehr weißt, was welches Symbol bedeutet, schau mal weiter oben nach.
Das Wichtigste kurz zusammengefasst:
1. Wasche Wolle so selten wie möglich, meistens reicht Lüften aus
2. Verwende ein spezielles Wollwaschmittel ohne Bleiche (kein Color- oder Vollwaschmittel und kein Weichspüler!)
3. Achte darauf, Wolle nicht zu heiß zu waschen (nicht mehr als 30°C)
4. Die Wolle bloß nicht wringen, kneten oder rubbeln und nicht hängend trocknen lassen
5. Waschmaschinen verfügen über schonende Woll- oder Handwaschprogramme, die du alternativ zur klassischen Handwäsche verwenden kannst
6. Ausnahme: Mit "Superwash" gekennzeichnete Wolle (z.B. Sockenwolle) ist durch ein spezielles chemisches Verfahren unempfindlicher und benötigt deswegen in der Regel keine besondere Pflege.
7. Schütze deine Strickstücke vor Schädlingen - insbesondere Kleidermotten -, indem du sie mit natürlichen Duftstoffen wie Lavendel, Eukalpytus oder Zedernholz lagerst.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Wolle waschen
Welches Wollprogramm bei der Waschmaschine sollte ich nutzen?
Schone deine Wolle am besten, in dem du sie grundsätzlich so wenig wie möglich wäschst. Wenn du sie aber doch einmal waschen musst, dann befolge diese Tipps:
Der Wollwaschgang ist optimal, weil er die Wolle nicht schleudert, aber auch eine Handwäsche mit mildem Shampoo kann eine gute Alternative sein.
Warum darf man Wolle nicht schleudern?
Wenn du Wolle in der Maschine schleuderst, wird sie zu sehr gestretcht und es entsteht übermäßige Reibung. Dadurch kann deine Wolle leider verfilzen, verformen oder es entsteht das gefürchtete „Pilling“ mit kleinen Wollknoten auf der Oberfläche der Kleidung. Achte daher darauf, deine Wollwäsche nur vorsichtig mit dem Wollprogramm oder per Hand zu waschen. Doch Vorsicht: auch per Hand solltest du Reiben und Auswringen immer vermeiden.
Kann man Wolle mit Weichspüler waschen?
Nein, es ist nicht zu empfehlen, beim Wolle waschen Weichspüler zu verwenden, weil er zu aggressiv für die Wollfasern ist und sie beschädigen kann. Nutze stattdessen lieber speziell entwickeltes Wollwaschmittel wie das von Eucalan.
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